Schulsozialarbeit: Nachgefragt bei Markus Klecker

nds: Welchen Stellenwert hat Fort- und Weiterbildung in der Schulsozialarbeit?

Markus Klecker: Da nur wenige Fachkräfte während ihrer Ausbildung geahnt haben, später einmal am Arbeitsplatz Schule tätig zu sein, können Fortbildungen in der Schulsozialarbeit den notwendigen Brückenschlag zwischen Sozialer Arbeit und Schulpädagogik bieten. Hinzu kommt, dass die Angebote einen besonderen Stellenwert in der Vernetzung der jeweiligen Fachkräfte haben, die in den jeweiligen Schulen ja häufig fachlich alleingestellt sind.
Im Sinne der Nachhaltigkeit richten sich Fortbildungen der Dezernate für Lehreraus- und -fortbildung daher immer an bestehende Netzwerkgruppen oder beinhalten zum Beispiel in Einstiegsfortbildungen die obligatorische Bildung von Peer-Gruppen, die auch nach Fortbildungsende häufig weiterbestehen. Dies geschieht jeweils in engem Dialog zwischen schulfachlichen Aufsichten und den Fortbildungsdezernaten mit der Zielsetzung, die aufgabenspezifische Professionalisierung der Fachkräfte zu unterstützen.

Wie haben sich die Themen für die Fort- und Weiterbildung in den letzten Jahren verändert, insbesondere in Hinblick auf migrationsspezifische Schulsozialarbeit?

Sowohl durch den Inklusionsprozess als auch durch die Arbeit mit Migranten- und Flüchtlingskindern rücken individuelle Unterstützungs- und Beratungs-konzeptionen verstärkt in den thematischen Blickwinkel. In diesen Fortbildungen wird ein umfassender Blick darauf geworfen, wo Möglichkeiten und Grenzen der Schulsozialarbeit in derartigen, gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozessen liegen. Dahingegen hat die ehemals zentrale Fragestellung der Rollenklärung und konzeptionellen Verankerung sozialer Arbeit in Schulen deutlich an Bedeutung verloren.

Wie unterstützt speziell das Fortbildungsdezernat in Arnsberg die Fachkräfte der Schulsozialarbeit?

Neben einer Einstiegsqualifizierung, die wir entsprechend der Einstellungen in den Landesdienst regelmäßig anbieten, ist für uns die Planungsgruppe „Schulsozialarbeit“ tätig. Hier wirken verschiedene Fachkräfte als ModeratorInnen mit. Sie bringen ihre eigene langjährige Erfahrung in die Begleitung der Netzwerkgruppen der Schulsozialarbeit ein und entwickeln bedarfsgerechte
Fortbildungsangebote. Zudem finden für die Regionalgruppen der Schulsozialarbeit an Gesamtschulen in etwa anderthalbjährigen Abständen Fortbildungstage statt. Für die Berufskollegs gibt es die sogenannten Regionalkonferenzen, die eine Mischform aus Dienstbesprechung und Fortbildungsangebot darstellen.


Die Fragen für die nds stellte Anja Heifel.

Foto: marqs/photocase.de

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