Befristung im Bildungssektor: Das Ende immer in Sicht

Frist ist Frust – ein Kommentar

Politiker*innen versprechen mindestens „beste Bildung“. CDU und FDP in NRW ist das sogar zu wenig. Sie wollen weltbeste Bildung. Wenn sie das in Sonntagsreden tun, beklagen sie nicht selten im gleichen Atemzug die soziale Spaltung. Und doch ist die öffentliche Hand Spitze bei der Befristung. Für Zehntausende, die in NRW im Bildungsbereich arbeiten, gilt: Das Ende ist immer in Sicht. Was ich heute mit Freude und Engagement mache, ist morgen schon vorbei.
Erzieher*innen klagen über ein Anwachsen von Befristungen in Kitas. Die Freiheit von Forschung und Lehre – so heißt es von den Hochschulen – führe leider dazu, dass mehr als 30.000 Beschäftigte an den NRW-Hochschulen nur befristet beschäftigt werden könnten. Neun von zehn wissenschaftliche Mitarbeiter*innen werden mit einem Zeitvertrag abgespeist, die Hälfte bei einer Laufzeit von weniger als einem Jahr. Das NRW-Schulministerium rühmt sich, dass rund 80 Prozent der Lehrkräfte verbeamtet und circa 13 Prozent unbefristet als Tarifbeschäftigte tätig seien. Nur sieben Prozent seien befristet angestellt. Das sind immerhin 14.000 Lehrer*innen, die – trotz des akuten Lehrkräftemangels – nicht wissen, wie es weitergeht!

Wer gute – um nicht zu sagen weltbeste – Bildung will, muss endlich auch Befristung bekämpfen. Denn: Frist ist Frust. Unsozial und bildungsfeindlich.


Sebastian Krebs

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