Sozialpädagog*innen in der Schuleingangsphase: So hilft die GEW NRW
„Die GEW ist meine Ratgeberin.“
Warum ist die GEW NRW die richtige Gewerkschaft für sozialpädagogische Fachkräfte? Dina Kirschbaum ist gerade erst eingetreten und erklärt im Interview mit der nds, was sie überzeugt hat und was sie erwartet.
nds: Du bist ganz neu in die GEW eingetreten. Was hat dich motiviert?
Dina Kirschbaum: Gewerkschaften haben mich schon länger interessiert. Ich gehörte immer zu diesen Menschen, die sagen „Super, was die alles erreichen, da muss ich auch unbedingt beitreten“, aber es nicht in die Tat umsetzen. Bei dem Vorhaben ist es auch erst einmal geblieben. Eine Gewerkschaft ist aber nur stark durch ihre Mitglieder. Gemeinsam etwas zu erreichen, das ist das Ziel. Ich glaube, es ist wichtig, sich einzusetzen und einzubringen. Gute Arbeitsbedingungen und faire Entgelte sind nicht selbstverständlich. Viele, wenn nicht sogar alle Verbesserungen haben wir den Gewerkschaften zu verdanken. Jede*r Arbeitnehmer*in nimmt wie selbstverständlich die erkämpften Rechte und Lohnerhöhungen mit und profitiert von ihnen. Jedoch sind viele wegen des monatlichen Beitrags nicht bereit, in eine Gewerkschaft einzutreten.
Im vergangenen halben Jahr konnte ich mir ein gutes Netzwerk aufbauen und viele verschiedene tolle und sehr engagierte Menschen kennenlernen. Auch viele, die sich stark in der GEW einsetzen. Sie halfen mir bei Unklarheiten, die der Beginn des neuen Jobs mit sich brachte. Ihre Arbeit wollte ich einfach honorieren und wie kann man das am besten machen? Man wird selbst Mitglied und fängt an, das Motto endlich in die Tat umzusetzen: gemeinsam etwas erreichen.
Was erwartest du von deiner Gewerkschaft?
Als Neuling am Arbeitsplatz Schule sehe ich die GEW als meine kompetente Ansprechpartnerin und Ratgeberin. Ich erhoffe mir Unterstützung bei beruflichen Fragen und Unklarheiten. Durch entsprechende Fortbildungen für sozialpädagogische Fachkräfte würde ich gerne mein Wissen vertiefen und in den Austausch mit anderen Kolleg*innen kommen. Auch die Netzwerkbildung spielt eine wichtige Rolle in der Gewerkschaftsarbeit, finde ich.
Du arbeitest als Sozialpädagogin an der Schule. Welche speziellen Herausforderungen birgt die Schuleingangsphase? Wie kann die GEW dich unterstützen?
Als größte Herausforderung würde ich die Heterogenität der Schüler*innen bezeichnen. Die Kinder kommen mit völlig unterschiedlichen Lernausgangslagen in der ersten Klasse an. Es gibt Kinder, die bereits erste Wörter lesen können, also schon erste Erfahrungen im Schriftspracherwerb haben. Dem gegenüber stehen Kinder, die noch keinen großen Kontakt mit der deutschen Sprache hatten. Nun gilt es frühzeitig zu erkennen, was das einzelne Kind in seiner Lernentwicklung braucht, um erfolgreich die Ziele der Jahrgangsstufe erreichen zu können. Diesen großen Differenzen im Entwicklungsstand der Kinder kann die einzelne Lehrkraft im Klassenverband oft nicht gerecht werden. Hier setzt meine Arbeit an. Gemeinsam im multiprofessionellen Team holen wir jedes Kind dort ab, wo es entwicklungstechnisch gerade steht. Die individuelle Förderung als zentrale Leitidee des Schulgesetzes bildet sozusagen den Mittelpunkt meiner Arbeit. Ihr Ziel ist die erfolgreiche Teilnahme aller Schüler*innen am Unterricht sowie der Aufbau und die Weiterentwicklung ihrer Lernkompetenzen. Um diesen Anforderungen im Schulalltag gerecht werden zu können, erachte ich den Einsatz von sozialpädagogischen Fachkräften in der Schuleingangsphase als sehr wichtig und notwendig. Der Ausbau der Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte in NRW ist eine wegweisende Antwort auf die aktuelle Schulsituation.
Die Fragen stellte Jessica Küppers.
Illustration: GoodStudio / shutterstock.com; Foto: privat
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