Schule ohne Rassismus: Nachgefragt bei Christiane Bainski

Im Jahr 2005 hat die „Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen“ als Vorgängerorganisation der LaKI die Koordination des Netzwerks „Schule ohne Rassismus –Schule mit Courage“ in NRW übernommen. Was war deine Motivation?

Christiane Bainski: Wir wollten damals die Vakanz in der Landeskoordination, die durch den Rückzug des vorherigen Trägers entstanden war, überwinden und die Weiterarbeit in NRW sicherstellen. Zugleich sahen wir die Möglichkeit, unsere Ansätze von rassismuskritischer Bildung, Migrationspädagogik und Menschenrechtsbezogener Bildungsarbeit in die Netzwerkarbeit einzubringen.

Wie hat sich das Netzwerk aus deiner Sicht entwickelt?

Wenn man bedenkt, dass sich von 2005 an das Netzwerk der Projektschulen von circa 80 auf inzwischen 620 ausgedehnt hat und wir in NRW rund ein Viertel aller im Bundesgebiet vorhandener Schulen unterstützen, denke ich doch, dass sich die Arbeit gelohnt hat. An all diesen Schulen haben die Schüler*innen die Initiative übernommen und damit auch selbst Position bezogen. Die Herausforderung geht jedoch weiter. In den Schulen sollte der Stab immer wieder weiter gereicht werden und das Thema „Rassismus keine Chance“ gelebt werden.

Hat das Netzwerk an Bedeutung gewonnen?

In der aktuellen gesellschaftlichen Debatte und unter dem Aspekt des Rechtspopulismus ist die Arbeit des Netzwerks ein zentrales Instrument, um Demokratie und Menschenrechte im Verständnis aller im Bildungsbereich zu festigen.

Am 13. Februar 2017 wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen DGB-Bildungswerk NRW e. V., GEW NRW, LaKI und dem Schulministerium unterschrieben. Was war die Motivation der LaKI, diese Vereinbarung zu unterschreiben?

Das Netzwerk braucht Ressourcen! Personal, Geld, ein Büro und Handlungsmöglichkeiten. Die Kooperation der verschiedenen Beteiligten sorgt in NRW dafür, dass es Lehrkräfte für die Koordination, Mittel für Treffen der Schüler*innen und Angebote für Lehrer*innenfortbildungen geben kann.

Welche Herausforderungen zeichnen sich für das Netzwerk in der Zukunft ab?

Wir wollen den weiteren Ausbau sichern, für Regionalisierung sorgen, um auch vor Ort besser vernetzt zu sein, und weitere Kooperationspartner*innen gewinnen. Damit wollen wir generell die Botschaft verankern: „Rassismus hat keine Chance an den Schulen in NRW!“ Angesichts der Zunahme rassistisch motivierter Gewalttaten und rechtspopulistischer Einstellungen in der Gesellschaft kann man die Bedeutung dieser Arbeit nicht hoch genug einschätzen.


Die Fragen für die nds stellte Gönül Candan.

Foto: misterQM / photocase.de

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