Zehn bildungspolitische Ziele

Bochumer Memorandum 2011 bis 2017

2005 fiel der Startschuss für das erste Bochumer Memorandum, in dem die InitiatorInnen gemeinsam mit allen Landtagsfraktionen mit neun harten, empirisch messbaren Indikatoren der
damaligen Landesregierung bildungspolitische Ziele setzten. 2010 war klar, dass zwar Teilerfolge erzielt wurden, es insgesamt aber kaum positive Entwicklungen im Bildungssystem gegeben hatte.

Die bildungspolitischen Ziele sollten den Anschluss an die internationale Entwicklung ermöglichen und nachweisen. Doch die soziale Spaltung im Bildungssystem hatte sich am Ende der Legislaturperiode vertieft: Mehr junge Menschen erreichten zwar das Abitur, mehr Studierende schafften den Abschluss, gleichzeitig wurden Bildungsbenachteiligte weiter abgehängt.

Zweites Bochumer Memorandum 2011

2011 brachten GEW NRW und DGB NRW das zweite Bochumer Memorandum auf den Weg: Es legte erneut bildungspolitische Ziele fest, die – nach den Neuwahlen – nunmehr bis 2017 erreicht werden sollen. Anhand von zehn Indikatoren untersucht Bildungswissenschaftlerin Gabriele Bellenberg mit Co-Autor Professor Christian Reintjes, ob die Landesregierung ihre Reformvorhaben in der Bildung – von der Kita über die Schule und Hochschule, von der Berufsausbildung bis zum lebenslangen Lernen in der Erwachsenenbildung – auch wirklich effektiv umsetzt.

Zwischenbilanz 2014

Eine Zwischenbilanz 2014 wies jedoch eher ernüchternde Ergebnisse auf: Zu den positiven Entwicklungen zählen unter anderem der Ausbau der Kita-Plätze für unter dreijährige Kinder, die erhöhte Anzahl Jugendlicher, die einen mittleren Schulabschluss erlangen konnten, sowie die gestiegene Anzahl der HochschulabsolventInnen. Zu den kritischen Ergebnissen gehören unter anderem die hohe Sitzenbleiberquote an Hauptschulen, die große Anzahl der SchülerInnen ohne Schulabschluss, der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungsbeteiligung sowie die Ausbildungsplatzsituation.  

Ziele bis 2017

2017 endet die Legislaturperiode der jetzigen Landesregierung und dann wird auf einem Bildungskongress im März 2017 Bilanz gezogen. Die nds stellt im Laufe des Jahres 2016 die einzelnen Indikatoren der zehn bildungspolitischen Ziele des zweiten Bochumer Memorandums vor und nimmt deren Erreichbarkeit bis zum Ende der Legislaturperiode unter die Lupe: Wie steht es um die schulische Inklusion und um die Bildungsbeteiligung von SchülerInnen mit Migrationshintergrund? Gibt es genügend Ausbildungsplätze und für wie viele Kinder unter drei Jahren gibt es mittlerweile Betreuungsangebote? Diesen und anderen Fragen gehen die nds-AutorInnen nach.

Frauke Rütter
Referentin der GEW NRW

Foto: suze / photocase.de

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