GEW NRW: Das wird unser Jahr 2018!

Das sind die Themen der Fachgruppen

In den Fachgruppenausschüssen (FGA) der GEW NRW haben in den vergangenen Wochen und Monaten die Landesdelegiertenversammlungen (LDV) stattgefunden. Welche politischen Ziele und Leitlinien verfolgen die FGA für 2018?

Gymnasium

Wie die Rücknahme der Schulzeitverkürzung konkret umgesetzt wird, klärt sich nur sehr langsam – entsprechend viele Fragen hatten die Delegierten der Fachgruppe Gymnasium der GEW NRW bei der Versammlung im November 2017 im Gepäck. Doch auch Antonia Dicken-Begrich, Referatsleiterin im Schulministerium und Gast der LDV, konnte häufig nur auf die noch ausstehenden politischen Entscheidungen von Schulministerin Yvonne Gebauer und der Landesregierung verweisen. Sie stellte zumindest in Aussicht, dass Lehrpläne für die Klassen 5 und 6 im letzten Quartal des Schuljahres 2017 / 2018 zur Anhörung vorliegen werden. Erleichtert nahmen die Delegierten unter anderem auf, dass das Fach Wirtschaft nun doch nicht eingeführt wird. Überraschend war die Ankündigung, dass die Klausurlänge in der Oberstufe aufgrund von Vorgaben der Kultusministerkonferenz diskutiert wird – mit der Tendenz zu einer längeren Dauer.
Mittlerweile liegt der Referentenentwurf für die Schulgesetzänderung vor, mit der die Rücknahme der Schulzeitverkürzung geregelt werden soll: www.tinyurl.com/referentenentwurf-13-schraeg. Auch die GEW NRW hat zusammen mit acht anderen Organisationen und Verbänden bereits Stellung bezogen: www.tinyurl.com/stellungnahme-g9.
In einer offenen Arbeits- und Diskussionsphase zu den Themen Arbeitszeit, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Organisation und Pädagogik stellte sich schnell heraus, dass insbesondere Arbeitsbelastung und Arbeitszeit drängende Themen an den Gymnasien sind – die Arbeitsbedingungen werden vielerorts als unzumutbar empfunden. Die Delegierten wünschen sich darüber hinaus, dass die GEW NRW in den Gymnasien präsenter auftritt. Die zahlreichen Impulse zu konkreten Maßnahmen und geeigneten Aktionsformen wird die Fachgruppe nun aufgreifen.

Leitungsteam des FGA Gymnasium
Uwe Lämmel, Minden: uwe.laemmel@gew-nrw.de
Heribert Schmitt, Rösrath: Schmitt@guayacan.de
Hanna Tuszynski, Düsseldorf: hanna.tuszynski@gew-nrw.de

 

Berufskolleg

Der FGA Berufskolleg besetzt viele der aktuell für die berufliche Bildung wichtigen Themen und begleitet die Entwicklung kritisch in Verhandlungen mit der Politik und anderen Akteur*innen. Auf der Agenda für die nächsten Jahre stehen die Inklusion am Berufskolleg, die Beschulung von Geflüchteten, der Arbeits- und Gesundheitsschutz mit den Konsequenzen aus COPSOQ, die Umsetzung der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg sowie die Digitalisierung und der Datenschutz im Schulbereich. Auch die Themen Lehrkräftegewinnung, Arbeitszeit und Belastung, Tarifpolitik sowie die Arbeitsbedingungen und Entwicklungschancen für Werkstattlehrkräfte werden weiterverfolgt.
Für die Gremienarbeit ist es unser Ziel, junge Kolleg*innen zu motivieren und einzubinden. Wir arbeiten außerdem eng mit dem DGB NRW zusammen. Diese Kooperation ermöglicht die für Berufskollegs wichtige Zusammenschau von Bildung, Arbeitswelt und gesellschaftlichen Veränderungen, die notwendig ist, um den Wandel für Schüler*innen und Studierende an den Schulen und für die dort Beschäftigten angemessen und vertretbar zu gestalten. In Veranstaltungen wie „Was gibt‘s Neues am Berufskolleg?“ ermöglichen wir den aktiven Dialog zwischen Lehrer*innen, Forschung und Politik.

Leitungsteam des FGA Berufskolleg
Björn Rützenhoff, Gelsenkirchen: ruetzenhoff@unitybox.de
Sabine Flögel, Duisburg: floegel-stephan@t-online.de

 

Sonderpädagogische Berufe

Die nordrhein-westfälische Landesregierung benennt in ihrem Koalitionsvertrag Handlungsperspektiven
für den Bereich der sonderpädagogischen Förderung. Bisher wurde davon eine Ergänzung in die Mindestgrößenverordnung aufgenommen, die es Schulträgern ermöglicht, kleine Förderschulen fortzuführen.
Zu den anderen Aussagen, zum Beispiel zur Bildung von Schwerpunktschulen oder zu sonderpädagogischen Fördergruppen an allgemeinen Schulen, gibt es bisher keine Entscheidungen.
Die Delegierten der Fachgruppe Sonderpädagogische Berufe der GEW NRW diskutierten in der LDV – unter anderem mit Vertreter*innen des Schulministeriums – notwendige Aspekte zur Sicherstellung der Qualität der sonderpädagogischen Förderung in Förderschule und Inklusion. Dazu gehören zum einen Steuerung, Ausbildung, Unterricht, Personaleinsatz, Ressourcen und Konzeptentwicklung im Gemeinsamen Lernen sowie zum anderen Ressourcen, Schulentwicklung, Personaleinsatz, Ausbildung im Bereich Förderschule. Auf dieser Grundlage setzt der FGA die Schwerpunkte für seine zukünftige Arbeit:

  • Entwicklung von Möglichkeiten der Organisation sonderpädagogischer Förderung an allen Förderorten
  • Leitlinien für Lehrkräfte im Gemeinsamen Lernen für bessere Arbeitsbedingungen
  • Errichtung von Fachzentren für sonderpädagogische Förderung
  • keine Zwangsversetzungen in andere Schulformen

Darüber hinaus befasst sich der FGA Sonderpädagogische Berufe mit folgenden Themen:

  • Ressourcensteuerung im Gemeinsamen Lernen
  • Senkung der Relation Schüler*innen je Lehrer*innenstelle in den Förderschwerpunkten Emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache. Die Ressource muss jeweils den realen Bedarf berücksichtigen
  • Fachgruppenübergreifende Kooperation

Leitungsteam des FGA Sonderpädagogische Berufe
Ulrich Benus, Castrop-Rauxel: benusbande@t-online.de
Birgit Dinnessen-Speh, Leverkusen: dinnessen@onlinehome.de



Sozialpädagogische Berufe

Der FGA Sozialpädagogische Berufe der GEW NRW trifft sich alle zwei Monate und behandelt die Anliegen von Beschäftigten in Kindertagesstätten,
in der Schulsozialarbeit und anderen sozial-
pädagogischen Arbeitsfeldern. Unsere Schwerpunkte für 2018 sind:

  • Mitgliedergewinnung und -bindung im Sozial-
    und Erziehungsdienst – auch in den Bereichen
    der freien Träger, der Kirchen und der Schulsozialarbeiter*innen
  • Aufbau eines Vertrauensleutesystems im Kitabereich
  • Fortsetzung der Debatte um ein neues Kitagesetz mit der neuen Landesregierung
  • Engagement in der Tarifpolitik
  • Erarbeitung von Stellungnahmen und Positionspapieren zu sozialpädagogischen und gewerkschaftlichen Themen

Leitungsteam des FGA Sozialpädagogische Berufe
Brunhilde Seeber, Bergisch Gladbach: brunhilde.seeber@icloud.com und brunhilde.seeber@gew-nrw.de
Marion Vittinghoff, Mönchengladbach: marion.vittinghoff@gew-nrw.de

 

Hochschule und Forschung

Der FGA Hochschule und Forschung der GEW NRW behandelt alle Themen im Zusammenhang mit Hochschule und Forschung. Für die nächsten Jahre sind dies schwerpunktmäßig:

  • die Weiterentwicklung des Vertrags für gute Beschäftigung für das Hochschulpersonal,
  • die angekündigte Novelle des Hochschulgesetzes,
  • eine verbesserte Grundfinanzierung der Hochschulen durch Verstetigung von Bundes- und Landesmitteln,
  • die Verbesserung der Qualifizierungswege für Postdocs,
  • die Weiterentwicklung der Personalkategorien des Mittelbaus an den Hochschulen,
  • die Entwicklung von Karrierewegen für den wissenschaftlichen Nachwuchs an Fachhochschulen,
  • die Teilnahme an der GEW-Bundesfachgruppe Hochschule und Forschung sowie
  • die Vernetzung mit der Landespersonalrätekonferenz für den wissenschaftlichen Bereich an den Hochschulen in NRW.

Leitungsteam des FGA Hochschule und Forschung
Matthias Neu, Büren: matthias.neu@gew-nrw.de
Dr. Detlef Berntzen, Hamm: berntz@uni-muenster.de

 

Studierende

„Links-grüne Ideologien haben dazu geführt, dass unsere Gesellschaft einen schleichenden Freiheitsverlust erleidet“, so Alexander Dobrindt von der CSU. Da fühlen wir uns als LASS direkt angesprochen: Die eingeforderte konservative Revolution ist tatsächlich reaktionär, eine explizite Reaktion auf die errungenen Erfolge der 1968er. Darauf, dass die Mehrheit der Menschen gut und nicht brav leben will.
Darauf, dass Vergewaltigung in der Ehe nicht mehr erlaubt ist (die CSU hat noch 1997 im Bundestag behauptet, dieses Verbot zerstöre die heilige Familie). Darauf, dass die Mehrheit der Bevölkerung Diskriminierung, Ungleichverteilung des gesellschaftlich erarbeiteten Reichtums und Hierarchien unerträglich findet. Darauf, dass die Hochschulen sozial geöffnet wurden und Umweltzerstörung und Krieg immer weniger hingenommen werden, was sich auch darin manifestiert, dass die Hochschulen in NRW die gesetzliche Aufgabe haben, zu Frieden, Demokratie und Nachhaltigkeit beizutragen.
NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen will diese „bürokratische Bevormundung“ abschaffen, die Teil des von Alexander Dobrindt beklagten „schleichenden Freiheitsverlustes“ ist. Wir sagen: Das ist eine zivilisatorische Notwendigkeit, die dringend weiter auszuprägen ist. In diesem Sinne werden wir 2018 an den Hochschulen streitbar für einen neuen fortschrittlichen Aufbruch statt der von Alexander Dobrindt beschworenen „bürgerlichen Wende“ wirken.

Leitungsteam des Landesausschusses für Studierende
Friederike Thole, Stefan Brackertz, Marvin Weißmann: lass.nrw@gmx.de

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