Wir bleiben am Ball!

Für eine bessere Bezahlung der tarifbeschäftigten Lehrkräfte

Sommer, Sonne und Tore für einen besseren Tarifvertrag für angestellte Lehrkräfte: „Wir bleiben am Ball!“ Das Motto für die GEW-Aktion am 8. Juni 2016 vor dem Düsseldorfer Landatg war Programm.    

Rund 100 tarifbeschäftigte und verbeamtete Lehrkräfte machten auf der Landtagswiese in Düsseldorf der Politik spielerisch und trotzdem fordernd klar, dass sie mit der ungerechten Bezahlung der angestellten LehrerInnen nicht zufrieden sind. Dorothea Schäfer, Vorsitzende der GEW NRW, fand auf der Kundgebung deutliche Worte: „Wir haben in den Tarifverhandlungen im letzten Jahr bis zum Ende gekämpft und sind viele Kompromisse eingegangen, aber den letzten Verhandlungsstand konnten wir nicht unterschreiben, da die zentralen GEW-Forderungen nicht erfüllt worden sind.“

Wir bleiben am Ball!

Nachdem die Ländertarifrunde 2015 hinsichtlich eines Eingruppierungstarifvertrags ohne zufriedenstellendes Ergebnis ausgegangen war, hat die GEW NRW mit ihrer Aktion ein weiteres Zeichen gesetzt und die Landesregierung daran erinnert, dass sie ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten endlich gerecht werden muss. Das Land NRW muss sich auf Bundesebene in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder für eine bessere Bezahlung der tarifbeschäftigten Lehrkräfte einsetzen. Fraktionsvorsitzende sowie schul- und finanzpolitische SprecherInnen der Parteien stellten sich auf der Landtagswiese den Forderungen. Der Tenor war deutlich: Eine gerechtere Bezahlung sei zwar wichtig, aber „über Nacht“ könne sie nicht erreicht werden. 

Zum Dienstrechtsmodernisierungsgesetz, das am 9. Juni 2016 verabschiedet worden ist, hatte die GEW NRW eine einheitliche Besoldung nach A 13 für Lehrkräfte an Gundschulen sowie in den Sekundarstufen I und II gefordert. Doch diese Forderung findet sich im Gesetz nicht wieder – eine vertane Chance. Denn diese Änderung hätte auch einen direkten Einfluss auf angestellte LehrerInnen: Für sie hätte dann die Entgeltgruppe 13 gegolten. 

Die GEW NRW wird weiterhin Druck ausüben: Im Herbst stehen schon die ersten Vorbereitungen für die nächste Tarifrunde 2017 auf der Agenda.

Joyce Abebrese
Referentin für Tarifpolitik der GEW NRW

Fotos: M. Schulte

 

GEW vor Ort

Aktionen für eine faire Bezahlung

Das Thema ist längst noch nicht vom Tisch: Landesweit machen KollegInnen vor Ort immer wieder mit Aktionen auf die ungerechte Bezahlung tarifbeschäftigter Lehrkräfte aufmerksam.

Bochum: Flagge zeigen für Tarifbeschäftigte

Am 1. Mai 2016 erinnerten GEW-VertreterInnen Hannelore Kraft in Bochum an ihre Zusage von der Dortmunder Maikundgebung 2012. Hier hatte die Ministerpräsdentin versichert, etwas für die Verbesserung der Einkommenssituation von tarifbeschäftigten Lehrkräften zu tun: „Ich habe die gerechte Bezahlung von Angestellten auf dem Schirm.“ Vier Jahre später lautete die Ansage auf dem GEW-Transparent: „Versprochen – gebrochen.“ Die GewerkschafterInnen machten einmal mehr deutlich: Das Land NRW ist Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, die den unzureichenden Tarifvertrag zur Eingruppierung von Lehrkräften mit dem Deutschen Beamtenbund abgeschlossen hat. Höchste Zeit, dass NRW sich besser für die Interessen der Tarifbeschäftigten einsetzt.

Jürgen Hentzelt

Herford: Forderung nach mehr Solidarität

Auch bei der Maikundgebung auf dem Herforder Rathausplatz, wo die GEW NRW mit einem Stand vertreten war, ging es um die Forderung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Denn der faire Tarifvertrag fehlt immer noch. Unter dem Motto „Fairer Tarifvertrag für alle Lehrkräfte! Der Drops ist noch nicht gelutscht“ konnten neugierige PassantInnen sich aus einem Korb mit Bonbons bedienen. In den Gesprächen gab es große Zustimmung für die Forderungen der Tarifbeschäftigten. Viele KollegInnen aus anderen DGB-Gewerkschaften und BeamtInnen der GEW NRW erklärten ihre Solidarität. Allein die einheimischen LandespolitikerInnen fanden an diesem Tag nicht ihren Weg zu den GewerkschafterInnen.

Marion Vinke

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