Für gute Schule und gesunde Lehrerinnen

Landesfrauenkonferenz 2016

Für eine engagierte Lehrerin, die für eine „gute Schule“ arbeitet, sind gesundheitliche Risiken auf lange Sicht nicht ausgeschlossen. Das empfinden viele Betroffene im Berufsalltag als Widerspruch. Die Landesfrauenkonferenz 2016 der GEW NRW hat diesen Konflikt als zentrales Thema aufgegriffen.

Unsere Schulen stehen vor großen Aufgaben, wie zum Beispiel der Umsetzung von Inklusion und der Beschulung von Zugewanderten und Geflüchteten. Dies müssen sie unter Bedingungen leisten, die für uns als Gewerkschafter*innen nur schwer akzeptabel sind. Die Zuständigkeit und Verantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Lehrer*innen überträgt der Arbeitgeber – das Land NRW – den Schulleitungen.

Doch wie können Schulleitungen Spielräume finden, um die Gesundheit der Lehrer*innen zu schützen? Die Schulleiterin der Gesamtschule Barmen in Wuppertal, Bettina Kubanek-Meis, schildert dazu eigene Erfahrungen: Ihre Schule wurde mit dem Deutschen Schulpreis „Gute gesunde Schule“ ausgezeichnet. Für die „Schul(e)-Mit-Wirkung“ beschreibt die Schul-leiterin, wie die Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen ein gesundes Schulklima schaffen kann. Partizipation und Kooperation aller Beteiligten in gegenseitiger Wertschätzung sind dabei wichtige Voraussetzungen. Einfache Maßnahmen können große Wirkung haben. So gibt es im Lehrerzimmer neben stillen Lehrerarbeitsplätzen einen zentralen runden Tisch für Kommunikation, der prinzipiell materialfrei ist. So wird dem kollegialen Austausch Raum und Zeit gegeben.  

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz darf allerdings nicht Sache einzelner Personen oder Schulen bleiben. Der Arbeitgeber hat die Pflicht, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Nicht einzelne Beschäftigte müssen ihr Verhalten ändern, sondern die Rahmen- und Arbeitsbedingungen müssen angepasst werden. Verhältnisprävention statt Verhaltensprävention. Das kostet natürlich Geld. Angesichts gerade verkündeter Mehreinnahmen und der allgemein anerkannten Bedeutung von Bildung können fehlende finanzielle Mittel jedoch kein Argument sein. 

Landesfrauenausschuss der GEW NRW

Foto: F. Rütter

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