Tarifrunde 2019: Stark für Hochschulbeschäftigte

Gehaltsprozente und Gute Arbeit

In der Tarifrunde im Frühjahr 2019 kämpfen die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes nicht nur um Gehaltsprozente, sondern insgesamt um weitere Verbesserungen für die Tarifbeschäftigten der Länder – auch für die Beschäftigten an den Hochschulen.

Mit einer Tarifkonferenz ist die GEW NRW am 14. November 2018 in Essen in die Forderungsdebatte eingestiegen. Noch vor der Weihnachtspause soll das gemeinsame Forderungspaket der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verkündet werden.
Die Gewerkschaften werden für eine allgemeine Erhöhung der Gehälter für die Landesbediensteten kämpfen. „Um einen angemessenen Ausgleich zu schaffen für die gesamtwirtschaftliche Produktivität, die Inflationsentwicklung sowie für die Angleichung des Tarifvertrags der Länder an die Werte des Tarifvertrags Bund und Kommunen, ist eine lineare Erhöhung um acht Prozent nötig“, fordert die GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer.

Ein besserer TV-L auch für die Hochschulbeschäftigten

Die GEW NRW richtet in der anstehenden Tarifrunde ihren Fokus nicht allein auf Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen im Landesdienst. Auch strukturelle und materielle Verbesserungen für die Beschäftigten an den Hochschulen stehen auf der tarifpolitischen Agenda der Bildungsgewerkschaft. Auch wenn Hochschulbeschäftigte keine Landesbediensteten mehr sind, wird für sie der Tarifvertrag der Länder (TV-L) angewendet.
Der Landesvorstand der GEW NRW hat ein Forderungspapier entwickelt, das auf der Tarifkonferenz und in der Landestarifkommission der GEW intensiv beraten wurde. Es markiert zentrale hochschulrelevante Forderungen und Positionen, für die es sich zu engagieren lohnt. Sie sollen in das Forderungspaket auf Bundesebene einfließen und beziehen sich teilweise auf den sogenannten Manteltarifvertrag, also auf ganz grundsätzliche tarifliche Regelungen wie den Geltungsbereich des TV-L.

Gemeinsam mehr erreichen: Bares Geld und Tarifschutz für alle!

Zentrale Forderung der GEW ist, die entgeltbezogene Höhergruppierungsregelung durch eine stufengleiche Höhergruppierung zu ersetzen. Alle Beschäftigten würden dann ihre bereits in der niedrigeren Entgeltgruppe erreichte Stufe behalten. Das ist bares Geld für alle! Außerdem fordert die Bildungsgewerkschaft, Lehrkräfte für besondere Aufgaben an Universitäten und Fachhochschulen nicht länger vom TV-L auszuschließen. Und auch für studentische, wissenschaftliche und künstlerische Hilfskräfte sollen die Schutzfunktion des Tarifvertrags und die Vorteile tariflicher Regelungen gelten.
Außerdem macht sich die GEW NRW für Beschäftigte stark, die Aufgaben in Lehre und / oder Forschung und / oder Wissenschaftsmanagement wahrnehmen, aber nicht über einen wissenschaftlichen Hochschulabschluss verfügen, sondern über ein Fachhochschuldiplom oder einen Bachelor: Auch an Fachhochschulen sollen sie künftig mindestens in Entgeltgruppe 12 eingruppiert werden.
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und die Gewerkschaften – unter Federführung der GEW-Schwester ver.di – haben vorerst drei Verhandlungsrunden zwischen Ende Januar und Ende Februar 2019 vereinbart, um das Tarifpaket zu schnüren. Wer Verbesserungen will, muss sich dafür einsetzen. Wie immer kommt es deshalb auf den Einsatz der Kolleg*innen an: Ohne Streiks und machtvolle Aktionen wird es nicht gehen! Auf eine engagierte und erfolgreiche Tarifrunde 2019.


Berthold Paschert
Hochschulreferent und Pressesprecher der GEW NRW

Foto: iStock.com / urbazon

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